Musizieren oder Musik hören kann Krebspatienten auf verschiedene Weise helfen – das zeigt eine umfassende Übersichtsarbeit. Dabei mache es einen Unterschied, ob Betroffene therapeutisch begleitet werden, berichtet der Krebsinformationsdienst.
Erstellt: 24.11.2021
Der Krebsinformationsdienst des deutschen Krebsforschungszentrums ist Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema Krebs. Das Zentrum bietet wissenschaftlich fundierte Informationen über die Krankheit und berät Betroffene und Angehörige. Auf der Internetseite bietet der Dienst aktualisierte Informationen zum Thema Krebs. Diese Inhalte stellt der Krebsinformationsdienst dem Institut für Allgemeinmedizin zu Verfügung.
Lebensqualität von Patientinnen und Patienten verbessern
Eine Krebstherapie kann nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend sein. Begleitende Therapien, wie zum Beispiel die Musiktherapie, können helfen, mit der Belastung umzugehen. In einer Musiktherapie geht es darum, Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten oder Musik auf sich wirken zu lassen. Die Therapie wird durch Musiktherapeutinnen und therapeuten begleitet.
In einer aktuellen Übersichtsarbeit haben Forschende nun genauer untersucht, wie sich eine Musiktherapie und auch Musikmedizin bei Krebsbetroffenen auswirkt.
Details zur Übersichtsarbeit
Für die Übersichtsarbeit haben die Forschenden 81 Studien mit insgesamt etwa 5.600 Teilnehmenden ausgewertet.
Wichtig zu wissen: Die berücksichtigten Studien waren zum Teil sehr unterschiedlich und daher nicht vollständig vergleichbar. Außerdem empfinden Menschen psychische Belastungen, Sorgen und Ängste individuell sehr unterschiedlich. Deshalb sind die Ergebnisse nicht immer auf einzelne Personen übertragbar.
Dabei kann eine Musiktherapie helfen
In den Studien ging es sowohl um begleitete Musiktherapien als auch um Musik, die ohne therapeutische Unterstützung eingesetzt oder vorgespielt wird (Musikmedizin). Positive Einflüsse der Musiktherapie zeigten sich vor allem bei erwachsenen Patientinnen und Patienten. Eine Musiktherapie kann in gewissem Umfang zum Beispiel dabei helfen,
- Ängste und Sorgen zu lindern,
- Schmerzen zu verringern,
- schwere Erschöpfung (Fatigue) abzumildern,
- die Lebensqualität zu verbessern und
- in geringerem Ausmaß auch mit Depressionen umzugehen.
Auch die Musikmedizin ohne therapeutische Anleitung kann Krebsbetroffenen helfen. Zum Beispiel gibt es Hinweise, dass Menschen weniger Schmerzen oder Ängste haben, wenn sie Musik hören. Die Effekte sind aber weniger deutlich als bei einer Musiktherapie.
Dass sich Musiktherapie oder Musikmedizin negativ auswirken, konnten die Autoren nicht feststellen.
Lexikon
Musiktherapie: Eine Behandlung, bei der Patientinnen und Patienten häufig selbst Musik machen und dabei therapeutisch begleitet werden.
Musikmedizin: Der Einsatz von Musik ohne spezielle therapeutische Begleitung, zum Beispiel zur Entspannung während einer Operation.
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