Die vaskuläre Demenz ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste Form der Demenz. Auslöser sind Durchblutungsstörungen im Gehirn. Gesundheitsinformation.de informiert darüber, dass Betroffene eine langfristige Begleitung und Behandlung benötigen.
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Die vaskuläre Demenz ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste Demenz-Form. Sie entsteht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn und ist meist die Folge mehrerer kleiner Schlaganfälle. Die vaskuläre Demenz beginnt meist im höheren Lebensalter und kann gemeinsam mit der Alzheimer-Demenz auftreten.
Auch bei der vaskulären Demenz lässt die geistige Leistungsfähigkeit mit der Zeit oft nach. Manchmal bessern sich einige Symptome jedoch wieder.
Die Behandlung soll helfen, die geistigen Fähigkeiten und die Lebensqualität zu erhalten. Daneben ist eine gute Versorgung und verlässliche Unterstützung besonders wichtig. Auch viele Angehörige brauchen Hilfe und Entlastung.
Symptome
Die Symptome der vaskulären Demenz ähneln denen der Alzheimer-Demenz – es kann aber Unterschiede geben. Die Erkrankung heißt „vaskulär“, weil die Ursachen in der Durchblutung des Gehirns liegen (vas = lateinisch für Gefäß).
Typische Beschwerden sind:
- Nachlassende Denkleistung: Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Konzentration verschlechtern sich, das Denken wird langsamer. Es fällt schwerer, sich zu orientieren.
- Verändertes Verhalten: Es kann zu Antriebs- und Teilnahmslosigkeit kommen, zu häufigen Stimmungsschwankungen, manchmal auch zu Depressionen oder Ängsten.
- Sprachprobleme: Der Wortschatz wird kleiner und es wird schwieriger, die richtigen Worte zu finden.
- Störungen im Abstraktionsvermögen: Betroffen sind Zeitgefühl, Urteilsvermögen, geistige Beweglichkeit sowie das räumliche Sehen. Es kann sich ein „starres“ Verhalten entwickeln.
- Körperliche Beschwerden: Es können Gangstörungen, Schwindel, Schluckstörungen, Probleme beim Wasserlassen oder Lähmungen der Gesichtsmuskulatur auftreten.
Welche Symptome auftreten und wie schwer sie sind, ist unterschiedlich: Das hängt davon ab, welche Stellen im Gehirn wie stark geschädigt sind. Oft kommt es zu Schwankungen oder die Symptome verschlechtern sich stufenweise.
Bestimmte Beschwerden sind bei der vaskulären Demenz häufiger als bei der Alzheimer-Demenz. So haben Betroffene eher Probleme, aufmerksam zu bleiben und sich zu konzentrieren. Es kommt eher zu körperlichen Beschwerden oder unüblichem Verhalten wie Lachen oder Weinen ohne einen Anlass. Vergesslichkeit ist bei einer vaskulären Demenz anfangs seltener oder weniger ausgeprägt als bei Alzheimer-Demenz.
Vaskuläre und Alzheimer-Demenz kommen auch zusammen vor. Diese Mischformen können belastender sein und schneller fortschreiten.
Ursachen und Risikofaktoren
Die häufigste Ursache sind wiederholte kleine Schlaganfälle. Aber auch eine Hirnblutung kann eine vaskuläre Demenz verursachen. Nach einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung werden Teile des Gehirns nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt (Hirninfarkt). Diese Unterversorgung kann das Hirngewebe schädigen, was wiederum Demenz-Beschwerden auslösen kann.
Je nachdem, wo das Gehirn geschädigt wird, können schon einzelne kleine Infarkte oder geringe Blutungen zu erheblichen Beschwerden führen. Oft lassen sich bei älteren Menschen im Gehirn die Spuren mehrerer früherer Infarkte erkennen, zum Beispiel durch eine Magnetresonanz- oder Computertomografie.
Einflüsse, die das Risiko für einen (weiteren) Schlaganfall wie auch für vaskuläre Demenz erhöhen, sind:
- höheres Alter
- Bluthochdruck
- zu hohe Blutfettwerte
- Rauchen
- Diabetes
- Starkes Übergewicht, Bewegungsmangel
- bestimmte Herzkrankheiten, zum Beispiel Vorhofflimmern
Häufigkeit
Hier informiert Gesundheitsinformation.de über das Auftreten von Demenz-Erkrankungen. Die häufigsten Formen der Demenz sind die Alzheimer-Krankheit und die vaskuläre Demenz. Sie können auch zusammen auftreten. Diese Mischform ist im höheren Alter häufiger.
Nach Schätzungen entwickelt etwa jede zehnte Person mit einem Schlaganfall im Jahr nach dem Infarkt erste Demenz-Beschwerden. Menschen, die bereits mehrere oder einen sehr schweren Schlaganfall hatten, haben ein höheres Risiko: Von ihnen erkranken ungefähr ein Drittel an vaskulärer Demenz.
Verlauf
Der Verlauf der Erkrankung hängt unter anderem davon ab, welche Teile des Gehirns beeinträchtigt sind. Auch Behandlung und Rehabilitation sind wichtig. Je nach Art und Ort der Schädigung im Gehirn können sich Beschwerden wieder bessern.
Bei anderen Menschen verstärken sich die Symptome mit der Zeit. Die Beeinträchtigungen unterscheiden sich dann je nach Stadium der Erkrankung. Im frühen Stadium kommt es zu ersten Einschränkungen im Alltag, die aber noch oft selbst bewältigt werden können. Später nehmen die Beschwerden zu und es ist mehr Unterstützung nötig. Im späten Stadium braucht es auch Hilfe bei der Erfüllung der Grundbedürfnisse, wie Ernährung und Körperpflege.
Diagnose
Die Diagnose „vaskuläre Demenz“ wird gestellt, wenn die typischen Symptome auftreten und eine Erkrankung der Hirngefäße nachgewiesen wurde. Eine umfangreiche Diagnostik ist notwendig, weil bildgebende Untersuchungen wie eine Computer- oder Magnetresonanztomografie des Gehirns allein nicht klären können, ob es sich um eine vaskuläre Demenz handelt oder nicht.
Gespräch
Zunächst wird sich die Ärztin oder der Arzt nach den Beschwerden, den Problemen im Alltag und den Lebensumständen erkundigen. Sie oder er fragt auch danach, ob Stimmungsschwankungen auftreten oder sich die Gefühlslage geändert hat. Medikamenteneinnahme, Lebensstil, körperliche und psychische Erkrankungen werden ebenfalls angesprochen.
Es kann hilfreich sein, wenn eine nahestehende Person beim Arztgespräch unterstützt. Denn oft fallen Angehörigen, Freundinnen oder Freunden Veränderungen auf, die Betroffene selbst gar nicht wahrnehmen. Es kann auch sein, dass sie sich schämen, darüber zu berichten.
Psychometrische Tests
Um das Krankheitsstadium und den Verlauf einzuschätzen, werden bestimmte Tests eingesetzt. Es gibt Kurztests, bei denen eine geschulte Fachkraft Fragen und kleine Aufgaben stellt, die das Erinnerungsvermögen, die Urteilsfähigkeit, die Sprache und die Aufmerksamkeit prüfen. Diese Tests dauern meist etwa 15 Minuten.
Gängige Tests sind der Montreal Cognitive Assessment Test (MoCA), der Mini-Mental-Status-Test (MMST), der Demenz-Detektions-Test (DemTect) und der „Uhrentest“.
Diese Tests helfen bei der Abschätzung, ob die Beschwerden einer Demenz entsprechen und wie stark die Einschränkungen sind. Zur genauen Abklärung sind aber oft ausführlichere, sogenannte neuropsychologische Untersuchungen notwendig.
Medizinische Untersuchungen
Verschiedene Untersuchungen helfen bei der Feststellung einer Gefäßerkrankung oder dienen dazu, andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen, wie zum Beispiel Depressionen oder Schilddrüsenerkrankungen. Dazu zählen bildgebende Verfahren wie eine Computer- oder Magnetresonanztomografie, aber auch ein Elektrokardiogramm (EKG), die Messung des Blutdrucks oder Blutuntersuchungen. Neurologische Untersuchungen prüfen beispielsweise die Koordination von Bewegungen.
Manchmal wird im Bereich der Lendenwirbelsäule Nervenwasser entnommen, um es auf andere Ursachen für die Beschwerden, wie entzündliche Erkrankungen oder Alzheimer-Demenz, zu untersuchen. Auch die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) kann manchmal zur Abklärung beitragen. In bestimmten Situationen kommt auch ein genetischer Test auf eine vererbte Gefäßerkrankung infrage, beispielsweise bei jungen Menschen.
Behandlung
Die Behandlung der vaskulären Demenz habe vor allem zwei Ziele, berichtet Gesundheitsinformation.de:
- Zum einen soll sie einer Verschlechterung der Hirndurchblutung vorbeugen, um weitere Schäden im Gehirn zu vermeiden.
- Zum anderen soll sie bereits bestehende Symptome lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
Welche Medikamente infrage kommen, um vor weiteren Hirnschäden zu schützen, hängt von Risikofaktoren und weiteren Erkrankungen ab.
Zum Beispiel werden Medikamente gegen Blutdruckhochdruck und zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt. Ein Vorhofflimmern kann mit Blutverdünnern behandelt werden, um Blutgerinnsel zu vermeiden. Raucherinnen und Rauchern stehen verschiedene Hilfen zum Rauchstopp zur Verfügung.
Zu den nicht medikamentösen Behandlungen bereits bestehender Symptome gehören beispielsweise Gedächtnis- und Orientierungsübungen.
Sie sollen helfen, im Alltag besser zurechtzukommen und die Lebensqualität möglichst zu erhalten oder zu verbessern. Welche Behandlung infrage kommt, richtet sich nach den Bedürfnissen, der Lebenssituation und den jeweiligen Symptomen.
Dabei sind oft neben Neurologinnen und Neurologen auch Fachkräfte anderer Bereiche beteiligt, wie zum Beispiel Pflege, Psychologie, Ergotherapie oder Physiotherapie.
Damit die Behandlung und Unterstützung im Alltag gelingen kann, sind Schulungen für Angehörige meist hilfreich.
(…) Auch bei der vaskulären Demenz sind die vielen örtlichen Alzheimer-Gesellschaften Anlaufstellen, um sich über kostenlose Beratung und Schulungen zu informieren.
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