Bei einer akuten Bronchitis sind die unteren Atemwege (Bronchien) vorübergehend entzündet. Die Erkrankung wird meist durch Erkältungsviren verursacht und tritt daher oft zusammen mit oder nach einer Erkältung auf, berichtet das Portal Gesundheitsinformation.de.
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Eine akute Bronchitis führt vor allem zu Husten, der unangenehm und hartnäckig sein kann. Bei ansonsten gesunden Menschen verschwindet die Erkrankung aber in aller Regel von selbst. Komplikationen sind selten. Eine Behandlung mit Medikamenten ist meist nicht nötig. Sie können allenfalls helfen, die Beschwerden etwas zu lindern.
Symptome
Husten ist das typische Symptom einer akuten Bronchitis. Zu Beginn ist es meistens ein trockener Reizhusten. Später kann sich Schleim aus den Atemwegen lösen, der abgehustet wird. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von „Husten mit Auswurf“ oder „produktivem Husten“. Die Farbe des Auswurfs kann sich im Verlauf der Erkrankung ändern, zum Beispiel von weißlich bis gelb-grünlich.
Der Husten tritt häufig nachts auf und stört dann den Schlaf. Weil die akute Bronchitis oft zusammen mit einer Erkältung auftritt, haben viele Erkrankte weitere Beschwerden wie leichtes Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit. Durch das häufige Husten können zudem Schmerzen hinter dem Brustbein auftreten, manchmal ist auch das Atmen erschwert.
Gut zu wissen!
Wenn Kinder fiebern und husten, stehen die Eltern oft vor der Frage: „Müssen wir zum Arzt oder nicht?“ Bei einer akuten Bronchitis ist aber meist keine medikamentöse Therapie nötig. Wer erst einmal zu Hause abwartet, macht also nichts falsch.
Ursachen
In der Regel ist eine Virusinfektion die Ursache für eine akute Bronchitis. Als Erreger kommen verschiedene Viren infrage, die Atemwegsinfektionen wie Erkältung, Grippe oder Nasennebenhöhlenentzündung auslösen können. Seltener sind Bakterien für eine akute Bronchitis verantwortlich. Weitere seltene Ursachen sind eingeatmete Schadstoffe, die zum Beispiel in Brandqualm enthalten sein können oder denen man am Arbeitsplatz (etwa bei ungeschützten Schweißarbeiten) ausgesetzt sein kann. Nur in Ausnahmefällen sind Pilze die Ursache.
Beim Einatmen gelangen Viren oder Bakterien bis in die Bronchien. Dort können sie sich in der Schleimhaut festsetzen und sich vermehren. Um die Eindringlinge abzuwehren, reagiert der Körper mit einer Entzündung. Die Schleimhaut schwillt an und bildet mehr Flüssigkeit und Schleim, damit Viren, Bakterien und abgestorbene Zellen abgehustet werden können.
Beim Abhusten werden auch Tröpfchen des Schleims zusammen mit Erregern in der Luft verteilt. Sie können für andere ansteckend sein. Man nennt diesen Übertragungsweg deshalb „Tröpfcheninfektion“.
Häufigkeit und Verlauf
Jährlich gehen etwa 5 von 100 Menschen wegen einer akuten Bronchitis in die Arztpraxis – vor allem wegen des Hustens. Die meisten erkranken im Herbst und Winter.
Normalerweise verschwindet eine akute Bronchitis von selbst und bleibt folgenlos – es sei denn, die Lunge ist vorgeschädigt. Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen oder Fieber bessern sich meist schon innerhalb weniger Tage deutlich. Bis der Husten abgeklungen ist, können bei einer akuten Bronchitis jedoch mehrere Wochen vergehen.
Bleibt der Husten länger als acht Wochen bestehen, ist es sinnvoll, ihn von der Ärztin oder dem Arzt abklären zu lassen. Wer über mehrere Monate Husten und Auswurf hat, könnte an einer chronischen Bronchitis erkrankt sein. Sie wird oft durch Rauchen hervorgerufen und kann sich zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) entwickeln. Lässt sich keine Ursache für anhaltenden Husten finden, sprechen Fachleute von einem ungeklärten chronischen Husten.
Folgen
Selten kann sich bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder einer chronischen Erkrankung von Herz oder Lunge aus einer akuten Bronchitis eine Lungenentzündung (Pneumonie) entwickeln. Die Entzündung breitet sich dann von der Schleimhaut der Bronchien auf das Lungengewebe aus. Bei einer bestehenden COPD kann eine akute Bronchitis einen Krankheitsschub (Exazerbation) auslösen.
Diagnose
Wer mit einem hartnäckigen Husten zur Hausärztin oder zum Hausarzt geht, wird meist zu den akuten Beschwerden und zum allgemeinen Gesundheitszustand befragt.
Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung tastet die Ärztin oder der Arzt in der Regel die Lymphknoten am Hals ab, schaut in den Rachen und die Ohren, klopft die Nasennebenhöhlen ab und hört mit dem Stethoskop die Lunge und das Herz ab. Manchmal werden auch Fieber, Puls und Blutdruck gemessen.
Die Diagnose „akute Bronchitis“ steht fest, wenn das Gespräch und die körperliche Untersuchung die typischen Symptome bestätigt haben und nichts auf eine andere Erkrankung hinweist.
Die folgenden Warnzeichen sollten ärztlich abgeklärt werden:
- Der Husten dauert länger als acht Wochen.
- Das Fieber ist sehr hoch oder steigt nach einer fieberfreien Phase wieder an.
- Der Husten wird von starkem Krankheitsgefühl, Schüttelfrost und nächtlichem Schwitzen begleitet.
- Im abgehusteten Schleim ist Blut zu sehen.
- Es kommt vermehrt zu Atemnot und auffälligen, pfeifenden Geräuschen beim Atmen.
Bei solchen Symptomen werden weitere Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen oder Bluttests gemacht, um auszuschließen, dass hinter dem Husten eine andere, schwerere Erkrankung steckt.
Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder einer chronischen Erkrankung von Herz oder Lunge kann es sinnvoll sein, schon bei leichteren Beschwerden zur Ärztin oder zum Arzt zu gehen.
Vorbeugung
Wer sich vor Erkältungen schützt, beugt damit auch einer akuten Bronchitis vor. Wie bei allen Atemwegsinfektionen spielt die Hygiene eine wichtige Rolle: Sich regelmäßig die Hände zu waschen und möglichst nicht mit den Fingern ins Gesicht zu fassen, senkt das Risiko, sich mit Erkältungsviren anzustecken.
Um andere vor Ansteckung zu schützen,
- hustet oder niest man nicht in die Hand, sondern in die Armbeuge,
- entsorgt benutzte Taschentücher direkt,
- hält Abstand zu anderen Menschen,
- verzichtet auf Händedruck, Umarmungen oder Küsse und
- kuriert man die Erkrankung möglichst zu Hause aus.
Auch ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz kann dabei helfen, sich selbst und andere vor einer Ansteckung mit den Viren zu schützen.
Einige Studien haben geprüft, ob beispielsweise Vitaminpräparate, Probiotika, pflanzliche Arzneimittel, Gurgeln, ausreichender Schlaf oder regelmäßiger Sport vor Atemwegsinfektionen schützen. Zur Frage, ob diese Maßnahmen das Risiko speziell für eine akute Bronchitis verringern können, kamen sie aber zu keinem eindeutigen Ergebnis.
Behandlung
Eine akute Bronchitis heilt auch ohne Behandlung von selbst wieder aus. Oft ist ein Arztbesuch daher gar nicht nötig. Wer sich schlapp und krank fühlt, schont sich am besten ein paar Tage. Dazu gehört auch, auf Sport und andere anstrengende körperliche Aktivitäten zu verzichten. Heißer Tee oder Brühe werden meist als wohltuend empfunden. Ob es jedoch hilft, viel mehr als normalerweise zu trinken, ist wissenschaftlich nicht geklärt.
Wer ärztlichen Rat einholt, erhält vielleicht eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, um die akute Bronchitis zu Hause mit der nötigen Ruhe auskurieren zu können. Ein Rezept für Medikamente muss bei einer akuten Bronchitis allerdings nicht ausgestellt werden. Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können manchmal jedoch sinnvoll sein, um Erkältungsbeschwerden wie Fieber und Schmerzen zu lindern.
Die Wirkung von Medikamenten, die den Hustenreiz unterdrücken (Hustenstiller) oder die das Abhusten des Schleimes erleichtern (Hustenlöser), ist bislang nicht ausreichend untersucht. Da der Hustenreiz die wichtige Funktion hat, Schleim und Fremdkörper abzuhusten, sollen Hustenstiller nur kurzzeitig und nur bei trockenem, quälendem Reizhusten, der einen nicht schlafen lässt, eingesetzt werden. Neben Honig können möglicherweise einige pflanzliche Arzneimittel den Husten etwas lindern.
Da die Beschwerden meistens durch Viren verursacht werden, helfen Antibiotika bei einer akuten Bronchitis kaum. Sie können aber Nebenwirkungen haben und zu Resistenzen führen. Deshalb werden sie nicht empfohlen.
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