Die Schilddrüse liegt unterhalb des Kehlkopfs im Hals. Sie bildet Hormone, die verschiedene Abläufe im Körper steuern. Im Laufe des Lebens können sich in der Schilddrüse gutartige Knoten bilden. Dies kann ein größerer einzelner Knoten sein – oder die Schilddrüse ist von mehreren Knoten durchsetzt und dadurch vergrößert. Manche Knoten bilden Schilddrüsenhormone, andere nicht, berichtet das deutsche Gesundheitsportal Gesundheitsinformation.de.
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Meist werden Schilddrüsenknoten nur zufällig entdeckt – etwa beim Abtasten des Halses oder einer Ultraschalluntersuchung aus anderen Gründen. Sie müssen nicht behandelt werden – es sei denn, sie rufen Beschwerden wie Heiserkeit oder Probleme beim Schlucken hervor oder bilden zu viele Hormone.
Selten sind knotige Veränderungen der Schilddrüse bösartig. Verschiedene Untersuchungen helfen aber dabei, diese von den harmlosen Schilddrüsenknoten zu unterscheiden.
Symptome
Schilddrüsenknoten lösen in der Regel keine Beschwerden aus. Sie können sich aber bemerkbar machen, wenn sie sehr groß sind oder die gesamte Schilddrüse aufgrund zahlreicher Knoten stark vergrößert ist (Struma nodosa).
Große oder zahlreiche Knoten können auf benachbarte Organe und Teile des Halses drücken – etwa auf den Kehlkopf oder die Speiseröhre. Dadurch kann es zum Beispiel zu Heiserkeit oder anhaltenden Schluckbeschwerden kommen.
Wenn der Schilddrüsenknoten selbst zu viele Hormone produziert und es dadurch zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt, sind Beschwerden wie Herzrasen, Gewichtsverlust oder Unruhe möglich. Fachleute sprechen bei einem solchen Knoten von einem „autonomen Adenom“, umgangssprachlich wird er auch als „heißer Knoten“ bezeichnet.
Ursachen und Risikofaktoren
Warum bei vielen Menschen im Laufe ihres Lebens gutartige Knoten in der Schilddrüse entstehen, ist nicht vollständig geklärt. Zu den möglichen Auslösern zählen genetische Ursachen, Autoimmunerkrankungen und regionale Umwelteinflüsse.
Häufigkeit und Verlauf
Fachleute gehen davon aus, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer und dass die Wahrscheinlichkeit für Schilddrüsenknoten mit dem Alter steigt. In Deutschland scheint außerdem der Wohnort eine Rolle zu spielen: Im Norden werden ungefähr ab einem Alter von 65 Jahren bei jedem zweiten Menschen Schilddrüsenknoten festgestellt. Im Süden ist etwa ab 45 Jahren jeder Zweite betroffen.
Weil die knotigen Veränderungen der Schilddrüse in der Regel keine Beschwerden auslösen oder nicht tastbar sind, bleiben sie oft unbemerkt. Allerdings werden Schilddrüsenknoten immer häufiger zufällig entdeckt – etwa, wenn der Hals wegen einer anderen Erkrankung mit Ultraschall untersucht wird. Ein Grund dafür ist auch, dass Ultraschalluntersuchungen immer genauer werden.
Diagnose
Größere, oberflächlich liegende Knoten lassen sich am Hals tasten oder mit bloßem Auge erkennen. Kleinere oder tiefer liegende Knoten kann die Ärztin oder der Arzt nur mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) der Schilddrüse gut feststellen.
Das Gewebe im Knoten lässt sich per Ultraschall genauer beurteilen. Manchmal handelt es sich um einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum (Zyste), manchmal um eher festes Gewebe. Das zu wissen, ist wichtig, um einzuschätzen, ob es sich – wie in den meisten Fällen – um eine gutartige Veränderung handelt oder ob eine andere, seltenere Erkrankung der Schilddrüse wie Schilddrüsenkrebs vorliegen könnte. Zur Klärung wird dann häufig eine Gewebeprobe empfohlen: Dabei sticht die Ärztin oder der Arzt mit einer Nadel in den Knoten und entnimmt Zellen. Diese werden unter dem Mikroskop untersucht.
Bei der Ultraschalluntersuchung misst die Ärztin oder der Arzt die Knoten außerdem genau aus. Das ist wichtig, um bei der nächsten Untersuchung überprüfen zu können, ob ein Knoten gewachsen ist. Je nach Knotengröße entscheidet sich auch, ob weitere Schritte nötig sind. Bei einem Knoten mit einem Durchmesser von mehr als einem Zentimeter kommt zum Beispiel eine sogenannte Szintigrafie infrage. Sie zeigt, wo in der Schilddrüse wie viele Hormone gebildet werden. So lassen sich „heiße“ Knoten, die Hormone produzieren, gut erkennen – und auch von „kalten“ Knoten unterscheiden, die keine Hormone bilden. Ein heißer Knoten ist sehr wahrscheinlich gutartig. Weitere Untersuchungen sind dann nicht nötig. Auch kalte Knoten sind in der Mehrzahl gutartig, ein Krebs lässt sich bei ihnen aber nicht vollständig ausschließen. Wird ein kalter Knoten festgestellt, wird unter Umständen eine Gewebeprobe entnommen – etwa, wenn der kalte Knoten recht groß ist oder im Ultraschall Eigenschaften hat, die auch zu einem Schilddrüsenkrebs passen.
Um herauszufinden, ob insgesamt zu viele, zu wenige oder die richtige Menge an Schilddrüsenhormonen gebildet werden, macht man bei Schilddrüsenknoten generell auch Bluttests.
Behandlung
Bei den meisten Schilddrüsenknoten ist keine Behandlung nötig. Es reicht, die Schilddrüse nach etwa einem Jahr per Bluttests und Ultraschall zu kontrollieren. Später reichen seltenere Kontrollen aus – manchmal kann auch ganz darauf verzichtet werden.
Eine Behandlung ist sinnvoll, wenn
- der oder die Knoten auf andere Teile des Halses drücken – das kann zum Beispiel zu Schluckbeschwerden oder Heiserkeit führen,
- der oder die Knoten eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen,
- bei den Kontrollen festgestellt wird, dass der oder die Knoten immer weiter wachsen oder
- der Verdacht besteht, dass es sich um Schilddrüsenkrebs handelt.
Auch wenn Knoten von außen zu sehen sind, kann das für Betroffene ein Grund sein, sie behandeln zu lassen.
Es kommen verschiedene Behandlungen infrage: Gutartige Knoten können herausoperiert, mit Radiojod oder zum Beispiel mit Hitze oder Alkohol verödet werden (Ablation).
Führen Knoten zu einer Schilddrüsenüberfunktion, wird der Hormonhaushalt zunächst mit Medikamenten wieder normalisiert. Dann wird in der Regel eines der genannten Verfahren gewählt, um den Knoten und damit die Ursache für die Überfunktion dauerhaft zu entfernen. Meist wird bei Knoten, die eine Überfunktion auslösen, eine Radiojodtherapie gemacht. Dabei nimmt man radioaktives Jod ein, das sich in der Schilddrüse ansammelt und überaktive Zellen zerstört.
Bei Verdacht auf Krebs wird oft die gesamte Schilddrüse, wenn möglich aber auch nur der befallene Bereich entfernt.
Wird die Schilddrüse ganz oder zur Hälfte entfernt oder werden bei einer Radiojodtherapie zu viele Schilddrüsenzellen zerstört, muss man das Schilddrüsenhormon lebenslang als L-Thyroxin-Tabletten einnehmen.
Quellen
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