Ob es nun die unbequemen Arbeitsschuhe sind oder die schicken Stiefel, die einfach nicht mehr passen: Viele Menschen drückt mal der Schuh. An den Zehen oder unter der Fußsohle bilden sich dann leicht Druckstellen. Werden die Füße längere Zeit oder immer wieder Druck und Reibung ausgesetzt, verdickt die Hornhaut und eine Schwiele entsteht. Lässt der Druck nicht nach, kann sich daraus ein schmerzhaftes Hühnerauge entwickeln – in der Medizin auch Clavus genannt, berichtet das Portal Gesundheitsinformation.de.

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Symptome
Ein Hühnerauge verursacht häufig Schmerzen, am Fuß vor allem beim Stehen und Gehen. Die Mitte der rundlichen, warzenähnlichen Verhornung ist in der Regel besonders schmerzempfindlich. Dort ist meist ein glasiger Kern zu sehen. Das Aussehen erinnert dadurch an ein Vogelauge – daher der Name „Hühnerauge“.
Ein Hühnerauge ist erhaben und die Hornhaut gelblich-beige verfärbt. Zwischen den Zehen sehen Hühneraugen oft weißlich aus und sind weicher als an anderen Stellen des Fußes. Das liegt an der Feuchtigkeit dort, die die Hornschicht aufquellen lässt.
Ursachen und Risikofaktoren
Ein Hühnerauge entsteht durch dauerhaften oder regelmäßig wiederkehrenden Druck und Reibung. Dies führt dazu, dass sich die Zellen in der oberen Hautschicht (Epidermis) häufiger teilen als normal. Die Haut wird dadurch dicker und enthält mehr Hornsubstanz (Keratin): An der Druckstelle bildet sich allmählich eine runde oder ovale Schwiele aus Hornhaut.
Vor allem an Hautstellen, die dicht über Knochen liegen, können leicht Druckstellen entstehen. Deshalb sind Hände und Füße auch anfälliger für Schwielen und Hühneraugen als etwa die Haut am Bauch oder Oberschenkel. Außerdem sind Hände und Füße im Alltag öfter Druck und Reibung ausgesetzt – Hände zum Beispiel durch Werkzeuge, Sportgeräte oder Musikinstrumente. An den Füßen führen vor allem zu enge Schuhe zu Schwielen und Hühneraugen.
Bei Gelenkerkrankungen und Fehlstellungen der Füße treten häufiger Hühneraugen auf, denn dann ist die Fußsohle im Bereich der Ballen oft besonders belastet. Durch Zehenfehlstellungen können die Zehen gegeneinanderdrücken oder ständig oben oder seitlich gegen die Schuhe stoßen. Wer zu trockene Haut hat, bekommt bei Druck und Reibung häufiger Schwielen und Hühneraugen.
Häufigkeit und Verlauf
Hühneraugen sind ein weit verbreitetes Hautproblem, vor allem bei älteren Menschen.
Das Hühnerauge kann weiter verhornen, wenn der Druck auf die betroffene Hautstelle bestehen bleibt. Die wachsende Hornmasse übt dann selbst zusätzlichen Druck auf das Gewebe aus. Dadurch bildet sich in der Mitte des Hühnerauges immer mehr Horn, das sich verdichtet und wie ein Dorn in tiefere Hautschichten hineindrückt. Das verstärkt die Schmerzen und ruft eine chronische Entzündung hervor.
Manchmal wachsen in den Rand des Hühnerauges Blutgefäße und Nervenfasern hinein. Dies kann ebenfalls zu mehr Schmerzen führen.

Diagnose
Ein Hühnerauge lässt sich mit bloßem Auge gut erkennen. Sitzt die Hautveränderung zudem an einer Stelle, die regelmäßig Druck ausgesetzt ist, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Hühnerauge.
Hühneraugen werden zwar manchmal mit ähnlichen Hautveränderungen wie etwa Warzen verwechselt. Sie lassen sich am Aussehen aber leicht unterscheiden: So fehlt einer sogenannten Dornwarze zum Beispiel der glasige Hornkern in der Mitte, stattdessen hat sie oft bräunliche Pünktchen. Lässt sich so nicht sicher feststellen, ob es sich um eine Warze oder ein Hühnerauge handelt, kann die Ärztin oder der Arzt eine Hautprobe für eine Untersuchung entnehmen.
Behandlung
Um Hühneraugen erfolgreich zu behandeln, ist es am wichtigsten, ihre Ursachen zu beseitigen – sie also von Druck und Reibung zu entlasten. Am Fuß reicht es oft, drückende Schuhe nicht mehr zu tragen und sie durch ausreichend weite, gut passende Schuhe zu ersetzen. Man kann auch zusätzlich Hilfsmittel anwenden, um den Bereich vor Druck zu schützen – etwa kleine ringförmige Polster zum Aufkleben. Führen Fehlstellungen der Füße oder Zehen zu Druckstellen, können Schuheinlagen zur Korrektur sinnvoll sein.
Lässt die Druckbelastung nach, bildet sich ein Hühnerauge meist allmählich zurück. Dies erfordert etwas Geduld. Wie lange es genau dauert, ist schwer zu sagen. Denn die Heilung hängt davon ab, wie gut die Druckentlastung funktioniert und wie gut die Haut an der Stelle durchblutet ist.
Um diesen Prozess zu unterstützen, kann man das Hühnerauge mit regelmäßigen Fuß- oder Handbädern aufweichen und danach jeweils einen Teil der Verhornung vorsichtig entfernen – zum Beispiel mit einem Bimsstein. Wegen der Verletzungsgefahr sind scharfe Messer, Hobel oder Rasierklingen ungeeignet. Wer ansonsten keine Probleme mit der Haut hat, kann versuchen, die überschüssige Hornschicht zu lösen – zum Beispiel mit Cremes oder speziellen Pflastern, die Harnstoff (Urea) oder Salicylsäure enthalten.
Menschen, die zum Beispiel aufgrund eines Diabetes ein erhöhtes Risiko für Verletzungen und Probleme mit der Wundheilung an den Füßen haben, verzichten besser auf eine Eigenbehandlung und überlassen die Entfernung von Hornhaut zum Beispiel einer professionellen Fußpflegekraft (Podologin oder Podologe).
Quellen
Knörzer W, Birkner G. Hühneraugen. In: Ruck H (Ed). Handbuch für die medizinische Fußpflege – Grundlagen und Praxis der Podologie. Stuttgart: Haug; 2012.
Moll I. Duale Reihe Dermatologie. Stuttgart: Thieme; 2016.
Pschyrembel Online. Clavus. 2025.
Pschyrembel Online. Keratolytika. 2025.
Rodríguez-Sanz D, Tovaruela-Carrión N, López-López D et al. Foot disorders in the elderly: A mini-review. Dis Mon 2018; 64(3): 64-91.
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