Mit zunehmendem Alter nimmt die Dichte der Knochen ab. Das ist normal. Bei manchen Menschen geht sie aber stärker zurück als bei anderen, berichtet das deutsche Gesundheitsportal gesundheitsinformation.de. Wenn die Knochendichte einen bestimmten Wert unterschreitet, spricht man von Osteoporose.
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Eine verringerte Knochendichte erhöht das Risiko für Knochenbrüche. Die Knochendichte allein hat aber nur eine begrenzte Aussagekraft. Allein vom Knochendichtewert sollte man sich deshalb nicht verunsichern lassen – oder sich gar aus Angst vor einem Knochenbruch zu sehr einschränken. Es lässt sich viel dafür tun, dass die Knochen stabil bleiben. Bewegung und gezieltes Training fördern den Knochenaufbau und stärken die schützende Muskulatur. Sinnvoll ist außerdem, immer wieder Zeit im Freien zu verbringen, nicht zu rauchen und Alkohol nur in Maßen zu trinken. Wer körperlich aktiv bleibt, stärkt auch den Gleichgewichtssinn und beugt Stürzen vor. Das ist wichtig, denn: Meist sind es Stürze, die im Alter zu Knochenbrüchen führen.
Auch bestimmte Medikamente können das Risiko für Knochenbrüche senken. Sie haben aber Nebenwirkungen. Ihr Nutzen hängt vom Alter und den persönlichen Risikofaktoren ab. Ob man Medikamente nehmen möchte, ist zudem eine Frage der persönlichen Abwägung.
Symptome
Eine Osteoporose spürt man nicht. Oft macht sie sich erst bemerkbar, wenn es zu einem Knochenbruch kommt. Die Wirbelkörper brechen bei einer Osteoporose am häufigsten. Wirbelbrüche können dazu führen, dass die Wirbelsäule leicht einsackt und die Körpergröße abnimmt. Manchmal verursachen sie Rückenschmerzen, die meist nach ein paar Wochen wieder verschwinden. Viele Menschen bemerken solche Brüche aber gar nicht. Wirbelbrüche können die natürliche Krümmung der Wirbelsäule (Kyphose) verstärken. Wenn über die Jahre mehrere Wirbelkörper brechen, kann es zu einer gebückten Haltung oder einem „Buckel“ im oberen Bereich der Wirbelsäule kommen.
Andere typische Stellen für Osteoporose-Brüche sind die Handgelenke und die Hüfte (Oberschenkelhals). Insbesondere Oberschenkelhalsbrüche können ernsthafte Folgen haben. Sie treten vor allem bei Menschen ab etwa 80 Jahren auf und führen dann manchmal zur Pflegebedürftigkeit.
Bei einer Osteoporose können bereits Stürze durch Stolpern zu Knochenbrüchen führen. Knochen können dann auch durch stärkere oder falsche Belastungen brechen – zum Beispiel durch das Heben einer schweren Einkaufstasche. Fachleute nennen solche Knochenbrüche „Fragilitätsfrakturen“.
Ursachen
Knochen enthalten im Inneren ein Gerüst aus feinen Knochenbälkchen (Trabekel). Dieses Knochengerüst ist wie ein harter Schwamm aufgebaut und heißt Spongiosa. Die Stabilität der Knochen hängt auch von der Form und Dichte des Knochengerüsts und dem Mineralgehalt ab. Der Mineralgehalt kann über eine Knochendichtemessung ermittelt werden. Osteoporose entsteht, wenn sich viele Knochenbälkchen zurückbilden: Dann werden die Hohlräume größer und die Stabilität des Knochens nimmt ab.
Die Knochendichte nimmt bei Mädchen etwa bis zum 15. und bei Jungen bis zum 20. Lebensjahr zu. Sie erreicht dann ihren höchsten Wert und bleibt etwa bis zum 30. Lebensjahr so hoch. Danach nimmt die Knochendichte langsam ab. Bei Frauen beschleunigt sich der Knochenabbau etwa ab dem 50. Lebensjahr. Der Grund: Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen bremst den Knochenabbau. Wenn mit den Wechseljahren der Hormonspiegel sinkt, geht diese Bremse verloren und der Knochen wird schneller abgebaut.
Risikofaktoren
Die Knochenstabilität hängt von vielen Faktoren ab. Gegen einige davon kann man etwas tun, gegen andere nicht. Beeinflussbare Risikofaktoren für Osteoporose sind vor allem:
- ein geringes Körpergewicht (im Verhältnis zur Körpergröße)
- Kalziummangel
- Vitamin-D-Mangel
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- starker Alkoholkonsum
- die längere Einnahme von Kortison-Medikamenten, etwa über mehrere Monate
Häufigkeit
Osteoporose entwickelt sich meist erst nach dem 50. Lebensjahr. Mit zunehmendem Alter wird sie häufiger. Frauen sind ungefähr doppelt so oft betroffen wie Männer. In einer großen Untersuchung gaben etwa 10 % der Männer und 20 % der Frauen im Alter von 70 Jahren an, eine Osteoporose-Diagnose zu haben. Schätzungen zufolge hängen etwa 30 % der Brüche an Hüfte, Wirbelkörpern oder Handgelenken mit einer stark verringerten Knochendichte zusammen. Die meisten Knochenbrüche werden durch Stürze ausgelöst. Das gilt auch für Brüche am Hüftgelenk. Sie treten überwiegend bei Menschen ab 80 auf. In diesem Alter brechen sich innerhalb von einem Jahr etwa 1 bis 2 % der Menschen den Oberschenkelhals.
Diagnose
Eine Osteoporose wird manchmal zufällig festgestellt – zum Beispiel, wenn aus anderen Gründen der Oberkörper geröntgt wird und dabei Brüche an den Wirbelkörpern gefunden werden. Osteoporose kann auch auffallen, weil bei einem Sturz aus normaler Stehhöhe ein Knochen gebrochen ist. Bei einem solchen Bruch kann die Ärztin oder der Arzt oft schon nach einer körperlichen Untersuchung und einem Gespräch die Diagnose stellen.
Wenn die Osteoporose bereits zu einem Knochenbruch geführt hat, spricht man von „manifester“ Osteoporose.
Die Diagnose wird aber auch bei Frauen und Männern gestellt, die sich nichts gebrochen haben, bei denen aber bei einer Messung eine verringerte Knochendichte gemessen wurde. Wenn die Knochendichte verringert nicht, ist Osteoporose keine Erkrankung, sondern ein Risikofaktor für Knochenbrüche. Ob die Knochendichte verringert ist, lässt sich durch eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) feststellen. Dabei wird bestimmt, wie viel Mineralsalz der Knochen enthält. Das Ergebnis der Knochendichtemessung wird als sogenannter T-Score (englisch für T-Wert) ausgedrückt. Ein T-Wert von 0 entspricht der Knochendichte eines jungen und gesunden Erwachsenen im Alter von 20 bis 30 Jahren. Nach der aktuellen Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt
- ein T-Score bis -1 als normal,
- ein T-Score zwischen -1 und -2,5 als vermindert (sogenannte Osteopenie) und
- ein T-Score gleich oder kleiner als -2,5 als Osteoporose.
Die Knochendichte wird am besten am Oberschenkelhals gemessen. Oft wird sie auch an der Lendenwirbelsäule bestimmt. Diese Werte sind aber weniger aussagekräftig, weil die Wirbelkörper im Alter auch aus anderen Gründen verändert sein können. Die Knochendichtemessung kann nicht zuverlässig vorhersagen, wie wahrscheinlich ein Knochenbruch ist. Zum einen spielen für die Knochenstabilität auch die Form des Gerüsts im Knocheninneren und seine Belastbarkeit eine Rolle. Zum anderen hängt das Risiko für einen Knochenbruch noch von vielen anderen Einflüssen und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Bei einer Osteoporose kann auch eine Blutuntersuchung sinnvoll sein. Sie kann helfen, andere Erkrankungen als Ursache des Knochenabbaus auszuschließen.
Früherkennung, Vorbeugung, Behandlung
Ausführliche Informationen über die Osteoporose-Früherkennung, über Präventions- und Therapiemöglichkeiten finden Sie hier:
https://www.gesundheitsinformation.de/osteoporose-und-knochenbrueche.html
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