Auch stillenden Frauen ist eine COVID-19-Impfung empfohlen, anstatt die Impfung bis nach dem Stillen aufzuschieben. Mütterliche COVID-19-Antikörper, die durch eine mütterliche Impfung induziert werden, können in die Muttermilch übergehen und möglicherweise eine schützende Wirkung für den Säugling haben.
Wenn auch Impfstoff in die Muttermilch übergeht und dann vom Säugling aufgenommen wird, wird er höchstwahrscheinlich durch das Verdauungssystem des Säuglings inaktiviert. Nebenwirkungen beim Säugling sind nicht beschrieben.
Dieser Beitrag ist Teil der Covid-19-Beratung für Allgemeinmediziner:innen. Anhand neuester Informationen der internationalen wissenschaftlichen Institute und aktueller Studienergebnisse beantwortet das Forschungsteam des Instituts laufende Fragen rund um das Coronavirus. Die Antworten werden auf dem Blog veröffentlicht und stehen allen Interessierten zu Verfügung.
COVID-19-Impfungen sind in der Schwangerschaft inzwischen unabhängig vom Gestationsalter einhellig in allen Leitlinien empfohlen. Obwohl stillende Mütter nicht in die ersten großen COVID-19-Impfstudien eingeschlossen waren, ist es höchst unwahrscheinlich, dass verfügbare Impfstoffe für das gestillte Kind ein Risiko darstellen. Diese Impfstoffe enthalten kein infektiöses Virus, und die minimale Menge an Impfstoff, die in die Muttermilch übergeht und dann vom Säugling aufgenommen wird, dürfte enteral gänzlich inaktiviert werden und so unwirksam bleiben.
Studie 1
Bei einer prospektiven Kohorte von 50 stillenden Müttern, die mRNA-basierte Impfstoffe gegen COVID-19 (mRNA-1273 und BNT162b2) erhielten, wurden vor der ersten Impfdosis, unmittelbar vor der zweiten Dosis und vier bis zehn Wochen danach Blut- und Milchproben abgenommen. Symptome bei Mutter und Kind wurden durch ausführliche Fragebögen erfasst sowie Anti-SARS-CoV-2-Antikörperspiegel in Blut und Milch bestimmt.
Blutproben wurden auch von einer Untergruppe von Säuglingen gewonnen, deren Mütter den Impfstoff während der Stillzeit oder Schwangerschaft (vier bis 15 Wochen nach der zweiten Dosis der Mutter) erhielten. In dieser Kohorte wurden keine relevanten Nebenwirkungen bei Mutter oder Kind berichtet. Bei zwei Müttern und zwei Säuglingen wurde während des Studienzeitraums COVID-19 diagnostiziert. Impfverwandte Produkte (PEGylierte Proteine) wurden nach der Impfung nicht in signifikanten Mengen in der Milch gefunden.
Nach der Impfung stiegen die Spiegel von Anti-SARS-CoV-2-IgG und -IgM im mütterlichen Plasma signifikant an, und es gab eine signifikante Übertragung von IgA- und IgG-Antikörpern gegen die SARS-CoV-2-Rezeptorbindungsdomäne (Anti-RBD) in die Milch. Die IgA-Spiegel in der Milch nach der zweiten Dosis waren negativ mit dem Alter des Säuglings assoziiert. Im Plasma von Säuglingen, deren Mütter während der Stillzeit geimpft wurden, wurden keine Anti-SARS-CoV-2-IgG-Antikörper nachgewiesen. Diese Daten zeigten, dass COVID-19-mRNA-Impfstoffe robuste Immunantworten im Plasma und in der Milch von stillenden Müttern erzeugen, ohne dass relevante Nebenwirkungen berichtet wurden.
Studie 2
Auch eine andere Studie zeigt, dass stillende Mütter, die den BNT162b2-Impfstoff erhielten, SARS-CoV-2-spezifische IgA- und IgG-Antikörper mit dem signifikantesten Anstieg drei bis sieben Tage nach der zweiten Dosis in die Milch absonderten. Virusspezifische IgG-Titer blieben in der Milch bis sechs Wochen nach der zweiten Dosis stabil, wogegen die SARS-CoV-2-spezifischen IgA-Spiegel einen Abfall zeigten. Impfstoff-mRNA wurde in wenigen Milchproben nachgewiesen (maximal 2 ng/ml), was auf eine minimale Übertragungsmöglichkeit hindeutet. Darüber hinaus traten bei Säuglingen, die nach der mütterlichen Impfung Muttermilch zu sich nahmen, bis zu 28 Tage nach der Einnahme keine Nebenwirkungen auf. Auch diese Ergebnisse bestätigen die Sicherheits- und Wirksamkeitsprofile des Impfstoffs in dieser Zielgruppe und lieferten erste Hinweise auf eine schützende Immunität, die durch milchübertragene SARS-CoV-2-spezifische Antikörper verliehen wird.
Zusammengenommen unterstützen diese Studien die Empfehlungen der Fachgesellschaften für ununterbrochenes Stillen nach einer mRNA-Impfung gegen COVID-19.
Wie oben diskutiert, können mütterliche COVID-19-Antikörper, die durch eine mütterliche Impfung induziert werden, in die Muttermilch übergehen und dem Säugling einen passiven Schutz bieten.
FAZIT
Leitlinien empfehlen die COVID-19-Impfung auch für alle postpartalen Personen, einschließlich der Stillenden. COVID-19-Impfungen sind bei stillenden Frauen nicht kontraindiziert. Besonders nach Impfungen können SARS-CoV-2-Antikörper über die Muttermilch weitergegeben werden. Mütter sollen das Stillen nicht unterbrechen, wenn sie sich für eine Impfung entscheiden.
Für das Institut Christian Wiedermann, Internist und Wissenschaftler am Institut für Allgemeinmedizin und Public Health.
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